Grenzüberschreitend einsatzbereit: ASB Halle/Bitterfeld auf internationaler Übung
Vom 17.09.2025 bis 21.09.2025 fand in der Slowakischen Republik eine internationale Katastrophenschutzübung statt. Einsatzkräfte des ASB Regionalverbandes Halle/Bitterfeld e.V. waren in das länderübergreifende Katastrophenschutz-Übungsgeschehen fest eingebunden.

Es ist bereits zur Tradition geworden, dass sich einmal jährlich internationale Katastrophenschutzeinheiten zum gemeinsamen Üben in der Slowakischen Republik treffen. Die diesjährige Übung fand in der Nähe der ostslowakischen Kleinstadt Spišská Belá, unweit der Hohen Tatra, statt
Beteiligt waren neben dem gastgebenden slowakischen Samariterverband ASSR (Asociácia Samaritánov Slovenskej Republiky), der in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen begeht, traditionell das Samaritan Austria - Rapid Response Team (SA-RRT), die anerkannte internationale Katastrophenhilfe-Einheit des Arbeiter-Samariter-Bundes Österreichs, die sich aus mehreren spezialisierten Einsatzmodulen/Einheiten zusammensetzt, welche bei Katastrophenereignissen ins Ausland entsendet werden können. Dazu gehören ein Erdbebenrettungsteam - Medium Urban Search and Rescue (MUSAR), eine Trinkwasseraufbereitungseinheit - Water Purification Unit (TWA / WPU), eine Medizinische Katastrophenhilfeeinheit-Emergency Medical Team (EMT) und Kräfte zur Lageeinschätzung und Erkundung – Assessment.
Die mehrtägige Einsatzübung außerhalb Österreichs ist für das Samaritan Austria – Rapid Response Team (SA-RRT) weit mehr als ein Training: Sie bildet den Alltag im Auslandseinsatz realistisch ab und schließt zugleich die Grundausbildung der neuen Teammitglieder mit einem Einsatztauglichkeitstest ab. So wird gewährleistet, dass die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bestens für die besonderen Herausforderungen internationaler Katastrophenhilfe vorbereitet sind.
Auch der ASB Regionalverband Halle/Bitterfeld e.V. war wieder fest in das länderübergreifende Katastrophenschutz-Übungsgeschehen eingebunden. Die deutsche Einheit bestand aus qualifizierten Sanitätsdienstlern des Sanitätszuges Halle, ausgebildeten Feldköchen des Betreuungszuges Saalekreis sowie einem Notarzt der Carl-von-Basedow Klinikum Saalekreis gGmbH.
Gemeinsam wurden realistische Katastrophenszenarien durchspielt, um bei Großschadenslagen und humanitären Krisen effizient helfen zu können.
SZENARIO 2025
Die Slowakische Republik steht vor den Auswirkungen heftiger Regenfälle.
Die Regierung der Slowakei hat insbesondere über das Gebiet von Kežmarok, Stará Ľubovňa, Bardejov, Svidník und Stropkov am 15. September 2025 offiziell den nationalen Notstand erklärt angesichts der durch den Regen verursachten Überschwemmungen, die über 15 Menschen das Leben gekostet haben. Laut der Nationalen Katastrophenschutzbehörde sind bis zum 15. September mehr als Hunderte von Menschen von den anhaltenden Überschwemmungen betroffen. Hunderte von Häusern sind teilweise oder vollständig zerstört.
Im Rahmen des bilateralen Abkommens zwischen dem Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Halle/Bitterfeld e.V. und der Asociación Samaritánov Slovenskej Republiky fordert die Asociación Samaritánov Slovenskej Republiky Unterstützung vom Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Halle/Bitterfeld e.V. an.

ANKUNFT
Internationale Übungen = internationale Standards: Über 800 Kilometer musste die Fahrzeugkolonne des ASB Regionalverbandes Halle/Bitterfeld zurücklegen, bis man am Vormittag des 17. September am Beliansky-Teich, in der Nähe der Stadt Spišská Belá, nur wenige Kilometer von der Hohen Tatra entfernt, mit dem Samaritan Austria - Rapid Response Team (SA-RRT), der anerkannten internationalen Katastrophenhilfe-Einheit des Arbeiter-Samariter-Bundes Österreichs und den Einsatzkräften des slowakischen Samariterverbandes ASSR (Asociácia Samaritánov Slovenskej Republiky) zusammentraf.
Begrüßung und Wiedersehensfreude, bevor am „Point of Entry“ (PoE) die „Reception and Departure Center“- Mechanismen (RDC) ihren bereits eingespielten Lauf nahmen. Registrierung, Beantwortung von Fragen, Einholen von Informationen- alles muss immer wieder geübt werden, damit im Ernstfall die Räder perfekt ineinandergreifen.
FTX Slovakia 2025 konnte beginnen. Fotos >>>
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AUFBAU BASE OF OPERATION
Nach dem Zusammentreffen der Kräfte erfolgte die gemeinsame Verlegung zum vorgesehenen Standort. Innerhalb weniger Stunden entstand ein voll funktionsfähiges Basislager mit Unterkünften, Material- und Technikbereichen sowie einem zentralen BoO-Office-Management-Tent, das als Führungs- und Koordinationsstelle dient. Die Einsatzkräfte des ASB Regionalverbandes Halle/Bitterfeld e.V. übernahmen die Errichtung und Einrichtung des Versorgungsbereichs. Dazu gehörten der Aufbau einer Feldküche, eines Kühlanhängers, eines Küchenzelts sowie einer Essensausgabestelle, um die Verpflegung aller Teilnehmenden zuverlässig sicherzustellen.
Eine Base of Operation ist im Katastrophenschutz weit mehr als ein Zeltlager: Sie bildet den organisatorischen und logistischen Mittelpunkt eines Einsatzes. Hier finden die Kräfte Unterkunft, Verpflegung und medizinische Absicherung. Gleichzeitig stellt sie die notwendige Infrastruktur bereit – von Stromversorgung und sanitären Anlagen bis hin zu Kommunikations- und IT-Strukturen – und ist Ausgangspunkt für alle operativen Tätigkeiten vor Ort.
Der Aufbau in Spišská Belá zeigte, wie wirkungsvoll internationale Zusammenarbeit funktioniert. Während das SA-RRT und die ASSR vor allem den Bereich Logistik, Unterbringung und Koordination abdeckten, sorgte der ASB Regionalverband Halle/Bitterfeld e.V. für die zentrale Versorgung der Einsatzkräfte. Damit wurde ein unverzichtbarer Beitrag für das Gelingen des Lagers und die Einsatzfähigkeit aller Beteiligten geleistet. Fotos >>>
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ÜBUNGEN
Zum Übungsprogramm gehörten unter anderem der Aufbau medizinischer Behandlungsbereiche, die Erstversorgung und Stabilisierung von Verletzten, Triage, Registrierung und Dokumentation sowie das strukturierte Arbeiten in medizinischen Versorgungseinheiten. Ergänzend wurden Suchaktionen mit speziell ausgebildeten Hunden durchgeführt, bei denen es um das Auffinden, Retten und den sicheren Transport von Betroffenen sowohl an Land als auch auf dem Wasser ging. Auch Evakuierungsübungen – etwa nach einem simulierten Feueralarm – sowie praktische Trainings zu grundlegenden Rettungsfertigkeiten und Orientierung im unbekannten Gelände mit GPS standen auf dem Plan.
Die beteiligten Einheiten bewiesen dabei enge Kooperation: So stellte das slowakische Samariterteam (ASSR) in Zusammenarbeit mit der örtlichen Feuerwehr den Transport über Wasser mittels Schlauchboot sicher. Parallel trainierte der ASB Regionalverband Halle/Bitterfeld e.V. das schnelle Errichten eines medizinischen Versorgungsplatzes für die anschließende Behandlung.
Auch bei Nacht war volle Einsatzbereitschaft gefordert. Ein Evakuierungsszenario in einem Pflegeheim, ein Marsch im Dunkeln, schriftliche Prüfungen sowie die Evakuierung der Basisstation nach Feueralarm verlangten den Teilnehmenden höchste Konzentration ab.
Besondere Expertise brachte das Samaritan Austria – Rapid Response Team (SA-RRT) ein: Mit Suchhunden und technischer Spezialausrüstung wurden Betroffene in urbanen Gebieten lokalisiert und nach festgelegten Rettungsverfahren sicher geborgen.
Ergänzende Praxiseinheiten an verschiedenen Rettungsgeräten rundeten das intensive Übungsprogramm ab. Fotos >>>
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VERPFLEGUNG
Einsatzkräfte des Betreuungszuges Saalekreis des ASB Regionalverbandes zeichneten sich für die Gesamtversorgung aller Teilnehmenden verantwortlich.
Hierfür wurden eine Feldküche (Feldkochherd/FKH) und ein Kühlanhänger mit Lebensmitteln mitgeführt. Die Helfer übernahmen die Errichtung und Einrichtung des Versorgungsbereichs. Dazu gehörten der Aufbau und die Inbetriebnahme der Feldküche, eines Küchenzelts sowie einer Essensausgabestelle, um die Verpflegung aller Teilnehmenden zuverlässig sicherzustellen.
Die ausgebildeten Feldköche boten Vollverpflegung für alle Übungsteilnehmenden rund um die Uhr. So gehörte die Zubereitung und Ausgabe von Frühstück, Mittag- und Abendessen in der Base of Operationen und die Versorgung der Teilnehmenden mit Mahlzeiten an den Übungsstandorten außerhalb des Lagers zu den Aufgaben, wie auch das permanente Bereitstellen von Heiß- und Kaltgetränken.
Eine gute Versorgung mit Speisen und Getränken ist bei großen mehrtägigen Katastrophenschutzübungen unverzichtbar. Sie bildet die Grundlage dafür, dass Einsatzkräfte ihre Aufgaben über einen längeren Zeitraum hinweg zuverlässig erfüllen können. Solche Übungen sollen möglichst realistische Bedingungen schaffen, um im Ernstfall optimal vorbereitet zu sein. Dazu gehört auch die Sicherstellung einer funktionierenden Verpflegung, denn in tatsächlichen Schadenslagen ist diese ebenso entscheidend wie die technische oder organisatorische Arbeit vor Ort.
Eine ausgewogene Ernährung trägt wesentlich dazu bei, die körperliche Leistungsfähigkeit der Einsatzkräfte zu erhalten und zu steigern. Durch den hohen Energieverbrauch bei körperlich anstrengenden Tätigkeiten werden ausreichend Kalorien, Proteine, Kohlenhydrate, Fette sowie Vitamine und Mineralstoffe benötigt. Nur so lassen sich Muskelkraft, Ausdauer und Belastbarkeit dauerhaft sichern. Ebenso wichtig ist eine kontinuierliche Flüssigkeitsaufnahme, um Dehydrierung und damit verbundene Leistungseinbußen oder gesundheitliche Risiken zu verhindern.
Neben der körperlichen spielt auch die psychische Belastbarkeit eine entscheidende Rolle. Regelmäßige Mahlzeiten und eine angenehme Essenssituation stärken die Konzentration, fördern die Stimmung und helfen, Stress besser zu bewältigen. Wer ausreichend und ausgewogen versorgt ist, kann klarer denken, trifft bessere Entscheidungen und bleibt auch unter Druck teamfähig.
Die Verpflegung während solcher Übungen sollte deshalb abwechslungsreich, nahrhaft und gleichzeitig gut verträglich sein. Sie muss zur richtigen Zeit bereitstehen, um Energieengpässe zu vermeiden, und auch Getränke in ausreichender Menge bereitzuhalten. So entsteht ein wichtiger Beitrag zur Gesamtstabilität des Einsatzgeschehens. Fotos >>>
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ÜBUNGSENDE | FAZIT
Die internationale Katastrophenschutzübung in der Slowakei hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig grenzüberschreitende Zusammenarbeit und gemeinsames Training für den Ernstfall sind.
Der ASB Regionalverband Halle/Bitterfeld e.V. konnte durch die enge Einbindung in die realitätsnahen Szenarien seine Einsatzbereitschaft unter Beweis stellen und gleichzeitig wertvolle Erfahrungen für künftige Katastrophenlagen sammeln. Die deutsche Einheit brachte mit Sanitätskräften, Feldköchen und einem Notarzt unverzichtbare Kompetenzen ein und leistete damit einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen der Übung.
Die Kooperation mit den slowakischen und österreichischen Partnern machte deutlich, dass nur durch abgestimmte Abläufe, erprobte Kommunikationswege und gegenseitiges Vertrauen eine schnelle und wirksame Hilfe im Katastrophenfall gewährleistet werden kann. Für den ASB Halle/Bitterfeld war die Teilnahme nicht nur ein Beleg für seine Leistungsfähigkeit, sondern auch ein wichtiges Signal der Solidarität und Verlässlichkeit im internationalen Katastrophenschutz.
Insgesamt hat die Übung unterstrichen, dass gemeinsames Üben die Grundlage dafür ist, im Ernstfall als eingespieltes Team über Grenzen hinweg Menschenleben zu retten und humanitäre Hilfe effektiv zu leisten. Fotos >>>
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ABBAU BASE OF OPERATION
Abbau und Abschied: Verlassen, wie vorgefunden- nach einer anspruchsvollen Übungswoche erfolgte am Vormittag des 21.09.2025 der Rückbau der Base of Operation. Bevor sich die Einsatzkräfte des Samaritan Austria - Rapid Response Team (SA-RRT) auf die Heimreise nach Wien begeben konnten und das deutsche Team die Rückreise nach Halle (Saale) antrat, hieß es packen und aufräumen. Den eingespielten Einsatzkräften gelang der zügige Abbau des Lagers. Der Platz wurde in einem vorbildlichen Zustand verlassen.
Die internationale Katastrophenschutzübung FTX Slovakia 2025 war beendet.
Alle Einsatzkräfte kamen wohlbehalten in der Heimat an.
Der ASB Regionalverband Halle/Bitterfeld e.V. bedankt sich bei seinen Partnern für das entgegengebrachte Vertrauen. Wir freuen uns auf die Fortführung unserer freundschaftlichen Zusammenarbeit. Fotos >>>
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